Wie könnte eine Kreislaufwirtschaft aussehen? Fragen an Martin Stuchtey von der Circular Economy Initiative.
Herr Professor Stuchtey, Sie waren im Auftrag des Bundesforschungsministeriums an der Erstellung der „Circular Economy Roadmap“ beteiligt. Was ist eine zirkuläre Ökonomie?
Im Grunde ist es eine Volkswirtschaft, die funktioniert wie die Natur. Sie produziert keine negativen externen Effekte, ist müllfrei, Material- und Energiekreisläufe werden optimiert und so weit wie möglich geschlossen. Außerdem wird ein neuer Mechanismus geschaffen, Wohlstand zu generieren. Das Wirtschaftswachstum ist nicht mehr daran gekoppelt, Ressourcen zu verbrauchen. Statt Produkten werden Leistungen oder Resultate verkauft: „Everything-as-a-service“. Verbrauchsgüter werden zu Gebrauchsgütern, viele Produkte werden nicht mehr verkauft, sondern über einen bestimmten Zeitraum genutzt und dann dem Hersteller zurückgegeben. Unternehmen haben somit einen Anreiz zur Herstellung umweltfreundlicher, kreislauffähiger Produkte. Im Zielzustand entfallen alle Anreize, bestimmte Produkte zu verkaufen.